Die 1980er- Jahre — Fragen des Umweltschutzes bekommen ab Beginn der 1980er- Jahre einen höheren Stellenwert in der Schule. Bereits 1983 haben Lehrer der Schule mit Forstoberrat Keimer und dem Grundeigentümer Heinrich Wienken aus Peheim eine freiwillige Aufforstung durch Schüler der Abteilung Landwirtschaft auf den Weg gebracht. Der steigende umweltpolitische Problemdruck und dessen Wahrnehmung durch die Bevölkerung sowie die Entstehung grüner Parteigruppierungen erhöhen den politischen Stellenwert des Umweltschutzes. Das kommt natürlich auch in den Betrieben und Schulen an.
Das Thema wird von allen Fachbereichen aufgenommen. So stellt die Zweijährige Fachschule Hauswirtschaft unter der Leitung von Gaby Droste im Mai 1986 in der Außenstelle Friesoythe eine Ausstellung mit dem Titel „Statt scharfer chemischer Ausputzer lieber Schmierseife und Essig, statt der Einwegflasche die Pfandflasche“ zusammen.
Auch in Cloppenburg nehmen die angehenden Hauswirtschafterinnen diese Thematik auf und veranstalten Exkursionen zur Mülldeponie in Stapelfeld, zum Cloppenburger Klärwerk und zu den Ahlhorner Forsten. Die Schulgemeinschaft wird anschließend mit entsprechenden Ausstellungen über die Projektergebnisse informiert.
Die 1990er- Jahre — Deutliche Spuren hinterlässt das Thema Umweltschutz auch in der Abteilung Landwirtschaft. Ein interessantes Beispiel hierfür ist eine erfolgreich durchgeführte Pflanzaktion, über welche die Münsterländische Tageszeitung am 21. März 1990 wie folgt berichtet:
„Wo am frühen Morgen noch eine Ackerfläche lag, stand mittags schon ein kleiner Wald: 30 Schüler der Berufsbildenden Schule I und der Landwirtschaftsschule aus Cloppenburg halfen gestern einem Bauern, eine Fläche von eineinhalb Hektar wieder aufzupflanzen. Das Gebiet liegt in Stedingsmühlen, der ehemalige Wald war 1972 durch den Orkan vernichtet worden. Der Besitzer, der diese Fläche, die nahe an seinem Hof liegt, bis vor kurzem als Acker bewirtschaftete, hatte in einem jahrelang andauernden Rechtsstreit vergeblich versucht, die Nutzung abändern zu lassen. Obwohl er Ausgleichsflächen anbot, entschied letztlich auch das Oberverwaltungsgericht zugunsten des Landschaftsschutzes: Das geschlossene Gebiet der Stedingsmühler Fuhren müsse erhalten bleiben.
Da es für die Aufforstung dieser Fläche keine Zuschüsse aus dem Sturmschadenfond mehr gibt, erklärten sich das Forstamt der Landwirtschaftskammer und die Berufsbildende Schule bereit, hier zu helfen. Unter Aufsicht der Pädagogen und von Forstdirektor Hans-Georg Keimer pflanzten die Jungen rund 6500 Douglasien, Buchen, Fichten und Stroben.“
Im Schulgebäude selbst wird der Energieverbrauch kritisch betrachtet. 1993 beteiligen sich Schüler der BBS I unter dem Thema „Ökologie im Betrieb“ am Wettbewerb „Umwelt macht Schule“. Ein ganz pragmatisches Ergebnis ist dabei eine besondere Kennzeichnung der Lichtschalter. Die Lichtleiste an der Fensterseite in den Klassenräumen muss nach Vorstellung der Wettbewerbsteilnehmer nicht immer mit einbezogen werden. Als Hilfe für eine zielgerichtete Schaltung des Lichts markieren sie daher ein deutlich sichtbares „F“ für Fenster auf die betreffende Taste.